Campingplatz Sonnenkap in den Startlöchern für die erste Saison
Spätestens seit dem ersten Spatenstich vor 1,5 Jahren fiebern die Verantwortlichen der CPG Campingplatzgesellschaft mbH dem Frühjahr 2021 entgegen. Die Arbeiten an und in den Gebäuden sind größtenteils abgeschlossen, das Marketing läuft auf Hochtouren. Auch das Team um Campingplatzmanager Rico Pomorin ist in den letzten Wochen kräftig gewachsen. 13 Mitarbeiter inklusive Azubi werden an ihrem neuen Arbeitsplatz in die erste Campingsaison starten. Das große Hindernis: Angesichts des Verbots touristischer Übernachtungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dürfen aktuell noch keine Gäste empfangen werden.
„Natürlich ist es schade, dass die große Eröffnung am 1. Mai erst einmal aufgeschoben werden musste“, bedauert Harald Jahnke, Geschäftsführer der Stadtwerke Prenzlau die Situation und fügt hinzu: „Da aber auch noch einige Arbeiten fertigzustellen sind, können wir mit einer Verschiebung der Campingsaison um ein paar Wochen leben.“ René Stüpmann, Geschäftsführer der Wohnbau, ergänzt: „Ein paar Dinge sind noch zu erledigen. Die mobilen Ferienhäuser müssen an ihren endgültigen Platz gesetzt werden und im Sanitärgebäude 2 fehlen aktuell noch einige Badelemente. Die Coronakrise hat die Lieferung und Montage bei dem ein oder anderen Gewerk teilweise stark verzögert. Edelstahl und Holz sind Mangelware geworden.“ Die Beteiligten sind sich einig, dass der Bauablauf und vor allem das Ergebnis nach vier Jahren Planung und Bau dennoch ein voller Erfolg sind.
Im Jahr 2017 gründen die Stadtwerke und die Wohnbau Prenzlau die gemeinsame Tochtergesellschaft CPG Campingplatzgesellschaft mbH. Die Idee, in der Kreisstadt einen Campingplatz zu bauen, ist damals nicht neu. Ein B-Plan für das Grundstück am Unteruckersee lag bereits seit 2004 vor. In den folgenden Jahren hatten sich 26 Investoren für ein Campingplatzprojekt am Kap beworben. Das millionenschwere Projekt konnte jedoch zuvor nie umgesetzt werden.
Die Attraktivität der Uckermark als Urlaubsregion wächst stetig, doch gerade die Campingtouristen mussten in der Vergangenheit feststellen, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gab, in der Region einen Campingplatz mit Vollausstattung zu buchen. Eine von der Campingplatzgesellschaft in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie bestätigt 2017, dass es eine verstärkte Nachfrage nach Natur-, Rad- und Gesundheitstourismus gibt. Schon damals wurden 30.000.000 Übernachtungen pro Jahr in Deutschland gezählt, davon allein in Brandenburg über 1.000.000. Campingtourismus wird immer beliebter. Laut ADAC Jahresbericht wurden in 2019 45 % mehr Wohnmobile im Vergleich zum Vorjahr zugelassen. Ein Trend, der angesichts der aktuellen Pandemielage weiter zunimmt. Individueller Campingurlaub ist trotz und wegen Corona weiter auf Wachstumskurs. Ideale Voraussetzungen also für den Bau eines Campingplatzes im Herzen der Uckermark. „Letztendlich gaben uns auch die positiven Erfahrungen der Stadtwerke Waren im Hinblick auf den dortigen Campingplatz Ecktannen den Mut, das Projekt in Angriff zu nehmen.“, erläutert Harald Jahnke, warum sich die Aufsichtsräte beider kommunalen Unternehmen und die Stadtverordnetenversammlung für die Gründung der Campingplatzgesellschaft und den Bau des Campingplatzes entschieden hatten.
Nach der Entscheidung für das Leuchtturmprojekt geht es zügig voran: 2017 werden mit Gründung der Campingplatzgesellschaft Prenzlau mbH die Campingplatzgeschäftsführerinnen Stephanie Wendt (Stadtwerke) und Katja Zimmermann (Wohnbau) bestellt. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbes sichtet man erste Entwürfe. Rico Pomorin wird 2018 Campingplatzmanager und umgehend ins Praktikum auf den Campingplatz Ecktannen in Waren/Müritz entsandt. Die Aufsichtsräte der beiden Muttergesellschaften stimmen der Konzeption und dem Entwurf des Campingplatzes zu, so dass im gleichen Jahr das Grundstück am Kap von der Stadt erworben werden kann.
Schon einige Monate später sind die Uckermärker aufgefordert, ihrem zukünftigen Campingplatz einen Namen zu geben. Das Votum fällt eindeutig aus: 52 % der Teilnehmer stimmen für Sonnenkap. In den nächsten Monaten entwickelt die CPG in Zusammenarbeit mit zwei Agenturen ein Marketingkonzept, Logos, Slogans und eine Webseite. Das Sonnenkap nimmt Gestalt an.
Schließlich kann auch der Bauantrag beim Landkreis eingereicht werden und wird im Oktober 2019 positiv beschieden. Am 25.11.2019 erfolgt der erste Spatenstich auf dem Gelände. Es kann losgehen! Auf 105.000 m² Grundstück werden in den nächsten Monaten insgesamt fünf Gebäude errichtet: die Rezeption, zwei Sanitärtrakte, ein Wellnessgebäude, eine Werkstatt. Das Gelände selbst wird in Ellipsen aufgeteilt, so dass es Platz für ca. 160 Wohnanhänger bzw. –mobile, 40 Saisoncamper und 30 Zelte bietet. Außerdem gibt es neun Safarizelte in Glamping-Ausführung, fünf Radlerhütten, vier fest installierte Ferienhäuser und vier Miet-Caravane. Auch eine Festwiese und ein Kinderspielplatz werden angelegt. Viele Bedingungen müssen erfüllt werden, um schlussendlich die 4-Sterne-Kategorie zu erreichen. Das gesamte Projektvolumen des Sonnenkaps liegt bei 7,9 Millionen Euro, davon sind mittlerweile 925,6 T€ Förderung der ILB eingegangen.
Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) zeigt sich begeistert angesichts des Campingplatzes: „Es ist schön zu erleben, wie sich aus einer Idee auf dem Papier nun in der Praxis ein so eindrucksvolles Ergebnis entwickelt hat. Besonders Naturliebhaber, Familien und auch Radtouristen werden hier in der Toskana des Nordens einen tollen Urlaub erleben. Nicht zuletzt kurbelt ein wachsender Camping-Tourismus natürlich auch die Wirtschaft anderer Branchen an. Regionale Erzeuger und Händler werden von den vielen Touristen profitieren. Immerhin gehen wir von künftig mindestens 30.000 Übernachtungen pro Jahr auf dem Platz aus.“
Das Team Sonnenkap blickt optimistisch in die Zukunft und hofft, dass die Eindämmungsverordnung schon bald die ersten Aufenthalte in der modernen 4-Sterne-Anlage im Herzen der Uckermark zulässt.